WEIL ES EINEN PREIS WERT IST

Zum dritten Mal stiftete das Branchen-Netzwerk e.qua im Rahmen der Fachmesse TAUSENDWASSER den Preis „ENSI“. Mit diesem Preis wird besonderes Engagement für regionalen Klimaschutz in der Wasserwirtschaft gewürdigt.
Der Namensgeber und Markenbotschafter des Preises ist die Schildkröte „ENSI“. Mit ihrer nachhaltigen und energieeffizienten Lebensweise repräsentiert sie ein zentrales Anliegen des Stifters: ENERGETISCHE SYSTEM-INTELLIGENZ (kurz: ENSI). Nach diesem ganzheitlichen Ansatz werden bei der Beurteilung von Energieeffizienz nicht nur einzelne Aggregate oder Prozesse in der Wasserwirtschaft betrachtet, sondern stets gesamte Anlagen-Systeme oder sogar das ganze wasserwirtschaftliche Unternehmen.
Mit dem ENSI-Preis prämiert e.qua auf Basis dieses Grundsatzes sowohl bereits erfolgreich umgesetzte Projekte als auch vielversprechende Konzepte in der Planungsphase. Dabei werden Akteure und Unternehmen ausgezeichnet, die neben der Wasserver- und Abwasserentsorgung noch eine weitere Säule der wasserwirtschaftlichen Daseinsvorsorge in ihrem Wirkungsfeld leben: den regionalen Klimaschutz auf ihren Anlagen und in ihrem Unternehmen. Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, eine hohe Energieeffizienz, die Besonderheit eines Projekts oder ein maßgeblicher Beitrag zum Klimaschutz werden dabei als Kriterien für die Preisvergabe bewertet.
Der ENSI-Preis wurde 2025 auf der TAUSENDWASSER im Rahmen der „Cool Water Party“ in vier Kategorien vergeben.
Preisträger 2025
Für erfolgreich umgesetzte technische Lösungen für besondere wasserwirtschaftliche Herausforderungen.
Ausgezeichnet wurden Mösslein Wassertechnik, Herborner Pumpentechnik
GmbH & Co KG, Lutz-Jesco GmbH, stellvertretend Mösslein Wassertechnik
Das sagt die Jury
Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den ersten Soforthilfelieferungen erkannten die aktiven Mitglieder des Regionalforums Eastern Europe, Caucasus and Central Asia der German Water Partnership (GWP) den weitergehenden Bedarf an Unterstützung vor Ort. Die Netzwerkmitglieder reagierten darauf mit gezielten Maßnahmen.
Auf Initiative von Mösslein Wassertechnik nahm die Idee, mobile Wasserwerke in die Ukraine zu bringen, konkrete Form an. Ein einziges dieser mobilen Wasserwerke verfügt über eine Aufbereitungsleistung von 300 Kubikmetern pro Stunde und kann somit bis zu 100.000 Menschen im Kriegsgebiet mit sauberem, hygienisch einwandfreiem Trinkwasser versorgen. Durch den Einsatz von Ultrafiltration mit virendichten Membranen sowie einer Chlorelektrolyseanlage zur Herstellung von Chlor aus Salz werden Krankheitserreger zuverlässig eliminiert. Steuerung, Regelung, Fehleranalyse und Reinigung konnten aus Deutschland erfolgen, während die Inbetriebnahme vor Ort durch ein speziell erstelltes Tutorial-Video unterstützt wurde.
Dank dieser Brancheninitiative leisteten Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft in einer außergewöhnlichen Situation eine wirkungsvolle und nachhaltige Hilfe.
Der ENSI-Preis für eine sinnvolle technische Initiative und ein besonderes Produkt der wasserwirtschaftlichen Industrie geht 2025 im Rahmen der TAUSENDWASSER stellvertretend für das Konsortium an Mösslein Wassertechnik, übergeben an den Geschäftsführer Günther Mösslein.
Für ein innovatives Produkt im Bereich Energieeffizienz.
Ausgezeichnet wird die KROHNE Messtechnik GmbH
Das sagt die Jury
Energieeffizienz ist eines der wichtigsten Themen der Wasserwirtschaft von heute. Eine verlässliche Messgrundlage bildet die Basis für gezielte und nachhaltige Optimierungsmaßnahmen in diesem Bereich.
Während herkömmliche Messventile pneumatisch betrieben werden, setzt das Regelventil FOCUS 2 von KROHNE neue Maßstäbe in der Wasserwirtschaft. Das intelligente Messventil besitzt einen elektronischen Antrieb, ist kompakt konstruiert, kann im Stand-Alone-Modus eigenständig arbeiten und gibt eine Vielzahl präziser Messwerte aus.
Durch den Einsatz dieses innovativen Ventils können Hochbehälter dynamisch befüllt, Netzsteuerungsaufgaben übernommen und Nachrüstungen auch in beengten Schächten problemlos realisiert werden. Damit können unter anderem Vergleichmäßigungen der Netzauslastungen erreicht werden.
Für bereits abgeschlossene und erfolgreich umgesetzte Projekte kommunaler Unternehmen für weitreichende Klimaschutzmaßnahmen.
Ausgezeichnet wird der Wasser- und Abwasserzweckverband Havelland
Das sagt die Jury
Der WAH Havelland engagiert sich seit vielen Jahren für eine energieeffiziente Ausrichtung des Verbandes. In diesem Zuge wurden umfassende Energiestudien für die Kläranlagen Nauen und Roskow in Auftrag gegeben und zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, die eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs bewirkten.
Durch den Einbau einer neuen Gebläsestation konnte der WAH die Energiekosten der Kläranlage Roskow um 33 % senken. Der jährliche Energieverbrauch wurde dadurch von 1.489.543 kWh auf 1.060.000 kWh reduziert. Zudem deckt der Verband 75 % des Energiebedarfs der Kläranlage Roskow durch eine eigene Stromerzeugung mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Der externe Strombezug konnte somit auf 265.000 kWh pro Jahr verringert werden.
Für herausragendes Engagement für energetische Systemintelligenz in der Wasserwirtschaft.
Ausgezeichnet wird Eckhard Bomball, ehemaliger Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern)
Das sagt die Jury
Eckhard Bomball war ein wegweisender Wasserwirtschaftler und langjähriger Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Grevesmühlen. Mit Weitblick und praxisnaher Umsetzung entwickelte er zahlreiche innovative Lösungen, um wasserwirtschaftliche Anlagen frühzeitig energetisch zu optimieren und erhebliche Energieeinsparungen zu realisieren – lange bevor steigende Energiepreise dies erforderlich machten.
Sein bedeutendstes Projekt war die Entwicklung der Kläranlage Grevesmühlen zum ersten Energie-Plus-Klärwerk Deutschlands. Mit großem Engagement setzte er sich in Partnerschaften und innerhalb seiner Verbandsarbeit dafür ein, seine Vision einer energieeffizienten Wasserwirtschaft zu teilen und andere Akteure für diesen Weg zu gewinnen.
Nach seiner Tätigkeit beim Zweckverband engagierte er sich weiterhin beim Netzwerk e.qua. Trotz schwerer Erkrankung half er maßgeblich bei der Gründung und dem Aufbau des e.qua Energienetzwerks NORD, das kommunale Betreiber in Mecklenburg-Vorpommern vernetzt.
Diese Auszeichnung wurde Eckhard Bomball wenige Wochen vor seinem Tod im Jahr 2024 überreicht. Sein Wirken bleibt unvergessen.
Preisträger 2023
Für bereits abgeschlossene und erfolgreich umgesetzte Projekte kommunaler Unternehmen für weitreichende Klimaschutzmaßnahmen
Ausgezeichnet wurde der Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Oderaue
Das sagt die Jury
Der TAZV Oderaue ergreift seit vielen Jahren energetische Maßnahmen für seine Anlagen. 2020 hat der Verband eine Energiestudie für sein Wasserwerk Pohlitz beauftragt und im Anschluss sofort damit begonnen, energiewirksame Teilmaßnahmen daraus umzusetzen. Für die Kläranlage Eisenhüttenstadt wurden eine Wärmestudie erarbeitet, eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 250 kwP geplant und auch diese anschließend umgesetzt. Darüber hinaus ist eine Energiestudie für die Kläranlage angestoßen worden, die insgesamt 43 Maßnahmen mit einem Einsparpotenzial von 37 % des bisherigen Energieaufwands aufzeigte. Auch hier ist der Verband sofort in die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen eingestiegen. Das Wirken der Verbandsleitung und Technischen Leitung sowie das aufgeschlossene Personal des TAZV Oderaue haben Mustercharakter für die Branche beim Heben von Energiepotenzialen und der Erschließung von Eigenenergieerzeugung.
Für Planungen und Vorhaben oder beschlossene Strategien von kommunalen Aufgabenträgern, welche den Grundstein für die Umsetzung von weitreichenden Klimaschutzmaßnahmen legen.
Ausgezeichnet wurde der Zweckverband Kremmen
Das sagt die Jury
Der Zweckverband Kremmen ist seit vielen Jahren bestrebt, die Datenerfassung für seine Verbandskläranlage zu verbessern, und hat auf Basis der gewonnenen Daten eine grundlegende energetische Untersuchung derselben vorgenommen. Im Ergebnis konnten ein Energieeinsparpotenzial von 46 % ermittelt und Maßnahmen für dessen Realisierung aufgezeigt werden. Zudem wurde ein regeneratives Potenzial von 100.000 kWh/a durch die Planung einer Photovoltaikanlage erschlossen. Im Rahmen der Senkung der Energiebedarfe, der Senkung des Stromverbrauches und der Erschließung von Eigenenergieversorgung konnten auch anstehende Fragen zur Ausbaunotwendigkeit und Vergrößerung der Anlage geklärt und diese vermieden werden. Insgesamt konnte der Verband seinen Energieverbrauch um 248.700 kWh/a und damit um 46 % bei gleichzeitiger Reduktion seiner Treibhausgasemissionen um 105 t senken. Alle Maßnahmen wurden bereits vorgeplant, befinden sich derzeit in der Umsetzung und wirken so kurzfristig einer wirtschaftlichen Belastung aufgrund der gestiegenen Energiepreise entgegen. Der Verband hat damit in kurzer Zeit enorme Fortschritte gemacht.
Für Produkte, Dienstleistungen oder innovative Strategien für den Klimaschutz
Ausgezeichnet wurde das Unternehmen BERDING BETON GmbH für sein Produkt next.beton
Das sagt die Jury
Das Unternehmen BERDING BETON GmbH ist seit Jahren sehr innovativ im Bereich des Regenwassermanagements und unterstützt mit einer Reihe von neuen Produkten die nachhaltige Nutzung unserer Wasserressourcen. Der ganzheitliche Ansatz von BERDING BETON – von der Ableitung des Regenwassers über die Reinigung bis hin zur Versickerung – ist Garant für den Schutz des Grundwassers und trägt zu einer klimagerechten Stadtentwicklung bei. Neben diesen Bemühungen ist BERDING BETON maßgeblich an der Entwicklung einer neuen Generation von Beton beteiligt. Dieser „next.beton“ kommt vollständig ohne Zement aus und erreicht so eine CO2-Einsparung von mehr als 70 % bei seiner Herstellung. Auch diese Entwicklung zeigt, wie wichtig dem Unternehmen BERDING BETON die Mitgestaltung einer ökologischen Zukunft ist.
Hast auch Du ein besonderes Projekt oder Produkt im Bereich Wasserwirtschaft und Klimaschutz oder eine besonders gute Strategie für die nächsten Jahre mit Vorbildwirkung für die Branche? Dann reiche ab sofort für die TAUSENDWASSER 2027 Deine Vorhaben mit einer kurzen Beschreibung formlos unter info@messe-tausendwasser.de für den nächsten Wettbewerb ein.